Das große Gynbuch von Prof. Dr. Mandy Mangler
Veröffentlicht von Saskia Appelhoff im November 2024
Prof. Dr. Mandy Mangler ist Chefärztin zweier Berliner Kliniken für Gynäkologie und Geburtshilfe und setzt sich leidenschaftlich für eine zeitgemäße, aufgeklärte und selbstbestimmte Frauengesundheit ein. Sie ist nicht nur Ärztin, sondern auch Podcasterin und Autorin.
Mit Das große Gynbuch hat Prof. Dr. Mandy Mangler ein Werk geschaffen, das nicht nur informiert, sondern ermutigt, stärkt und auf Augenhöhe aufklärt. Dieses Buch ist kein gewöhnlicher Gesundheitsratgeber – es ist ein ehrlicher und erfrischend direkter Einblick in die Themen, die jede Frau betreffen, die aber viel zu selten offen besprochen werden. Mangler hat einen Ton gefunden, der sowohl sachlich als auch warm ist und eine Atmosphäre schafft, in der man sich gut aufgehoben fühlt.
Von Menstruation, Verhütung und Schwangerschaft bis zu Wechseljahren und gynäkologischen Krebserkrankungen: Mangler gibt jeder Lebensphase Raum und erklärt die Zusammenhänge so anschaulich, dass es fast wie ein Gespräch mit einer guten Freundin wirkt. Gerade ihre Art, kein Thema zu beschönigen, sondern ehrlich über Vor- und Nachteile, mögliche Risiken und oft auch die Schwachstellen im Gesundheitssystem zu sprechen, ist bemerkenswert. Sie ermutigt die Leserinnen, sich selbst ernst zu nehmen, Fragen zu stellen und nicht alles unhinterfragt hinzunehmen – ein Ansatz, der den oft als kompliziert oder „schambesetzt“ empfundenen Bereich der Frauengesundheit in ein neues Licht rückt.
Dabei geht es Mangler nicht nur um Fakten. Sie möchte, dass wir unseren Körper besser verstehen und selbstbewusst mit ihm umgehen können. Sie bricht Tabus und spricht Dinge an, die sonst oft im Verborgenen bleiben – und das auf eine Art, die das Thema entmystifiziert und zugänglich macht. Was uns besonders gefällt ist, dass das Buch keine Belehrung ist, sondern eine Einladung, sich aktiv mit dem eigenen Körper auseinanderzusetzen. Die persönliche Ansprache und die kleinen Anekdoten zeigen, dass Mangler nicht nur eine erfahrene Ärztin, sondern auch eine empathische und humorvolle Begleiterin durch das oft verwirrende Thema Frauengesundheit ist.
Auch im Kapitel zu den Wechseljahren zeigt sich Prof. Dr. Mandy Manglers konsequent weibliche Perspektive auf diese „starke Zeit.“ Sie versteht die Wechseljahre als einen bedeutenden Übergang, der mit Herausforderungen, aber auch mit neuer Kraft einhergeht. Besonders wertvoll ist ihr ganzheitlicher Blick auf individuelle Behandlungsmöglichkeiten: von Lebensstiländerungen über pflanzliche Präparate bis hin zur Hormonersatztherapie, ohne dabei eine pauschale Empfehlung auszusprechen. Sie geht weit über die Kardinalsymptome wie Hitzewallungen und Schlafstörungen hinaus und beleuchtet umfassend die Veränderungen, die in Eierstöcken, Gebärmutter, Brust und Beckenboden ablaufen. Auch Themen wie Partnerschaft und Sexualität finden Raum, was das Kapitel zu einer wahren Unterstützung für Frauen in dieser Lebensphase macht.
Für wen ist das Buch?
Tatsächlich für alle Frauen (und auch Männer - allein für die korrekte Bennung der weiblichen Geschlechtsorgane). Zum einen, weil alle gynäkologischen Themen angesprochen werden, zum anderen, weil es eine Quelle an wertvollen Informationen darstellt und ein Plädoyer für Selbstbestimmung und Stärke ist. Auf eine sehr sympathische Art ermutigt Mangler Frauen, Verantwortung für ihre eigene Gesundheit zu übernehmen. Daher ist das Buch ein echter Begleiter, der viele Fragen beantwortet und motiviert, die eigene Gesundheit aktiv in die Hand zu nehmen.
Unser Lieblingszitate
"Mit der Menopause braucht der eigene Körper ein bisschen mehr Zuwendung als früher. Dafür bietet sich auch die Möglichkeit, ein neues, wertschätzendes Verhältnis zu ihm zu entwickeln und in den Blick zu nehmen, was dieser Körper schon alles geleistet hat. "
"Was uns guttun würde, ist also zweierlei: ein gelassenerer, wertschätzender Blick auf diese Lebensphase wie in asiatischen Kulturen, damit die Wechseljahre weder zur sich selbst erfüllenden Prophezeiung werden noch ihnen alles Unwohlsein zugeschrieben wird, was vielmehr den Lebensumständen geschuldet ist (...) Zum anderen brauchen wir eben mehr sachliche Aufklärung, die auf valider Forschung basiert, um jene zu unterstützen, bei denen die hormonelle Umstellung dann doch Hitzewallungen und andere typische Symptome hervorruft."
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