Wechseljahre in der Gesellschaft: tabuisiert, missverstanden, unterschätzt

Die Me_not_pause Studie zu gesellschaftlicher Wahrnehmung, Bewusstsein und Wissen zu den Wechseljahren.

In Deutschland sind 2024 rund 9 Millionen Frauen im Alter von 40 bis 55 Jahren und damit potenziell in den Wechseljahren. Viele von ihnen leiden über Jahre hinweg an Beschwerden, die nicht nur körperliche Auswirkungen haben, sondern auch Beziehungen und das Berufsleben beeinflussen können. Dennoch bleiben die Wechseljahre ein Tabuthema und werden in der Öffentlichkeit kaum thematisiert.

Die Komplexität dieser Lebensphase wird oft unterschätzt, wodurch Frauen häufig allein gelassen werden. Dies kann zu Beziehungsproblemen, sinkender Arbeitsfähigkeit und hohen Gesundheitskosten führen.

Um den Status Quo der gesellschaftlichen Wahrnehmung gegenüber Wechseljahren besser zu verstehen, haben wir 700 Frauen und Männer im Alter von 25 bis 60 Jahren in Deutschland befragt. Die Ergebnisse unserer Studie zeigen, dass bei Frauen und Männern sehr wenig Wissen und Bewusstsein über die Wechseljahre vorhanden ist - auch bei den Frauen, die sich gerade in dieser Lebensphase befinden. Wechseljahre werden eindimensional und überwiegend negativ gesehen. Frauen in dieser Lebensphase erfahren wenig Unterstützung und Mitgefühl.

Wir als Gesellschaft müssen die Wechseljahre als natürliche Lebensphase von Frauen verstehen und sie endlich in den öffentlichen Diskurs und ins Zentrum der Gesellschaft rücken. Ein offener Austausch ist dabei unverzichtbar – nicht nur unter Frauen, sondern ebenso mit Männern. Ihre Einbindung ist entscheidend, um das Thema umfassend zu enttabuisieren und gesellschaftliche Veränderungen anzustoßen.

Me_not_pause setzt genau dort an, wo es nötig ist: Wir laden auf menotpause.com zum Dialog und offenem Austausch ein. Mit Basiswissen, Experteninterviews und Coaching & Kursen schärfen wir das Bewusstsein für diese wichtige Lebensphase.

Die Wechseljahre müssen endlich als gesamtgesellschaftliches Thema anerkannt werden. Nur so können wir handlungsfähig werden und das persönliche Leid der betroffenen Frauen verringern und zugleich die negativen Auswirkungen auf ihr Umfeld, die Wirtschaft und die Gesellschaft insgesamt minimieren. Es geht nicht nur um das Wohl der Frauen, sondern um den Zusammenhalt und die Zukunftsfähigkeit unserer Gesellschaft.

12% wissen überhaupt nichts mit dem Begriff Wechseljahre anzufangen.

Die Wechseljahre werden auf Hitzewallungen und Schweißausbrüche reduziert

Die Wechseljahre werden überwiegend negativ gesehen. Freie Assoziationen zu dieser Lebens­phase sind eindimensional und beschränken sich überwiegend auf Wechseljahrsbe­schwerden wie “Hitzewallungen” (26%), “Schweißausbrüche” (9%) und Stimmungs­schwankungen (3%). 12% der Befragten hatten überhaupt keine Assoziation mit dem Begriff.

Doch die Wechseljahre sind weitaus mehr: Sie markieren einen bedeutenden neuen Lebens­abschnitt, der nicht nur gesellschaftlich relevant ist, sondern auch emotional tief­greifend für die Frau. Neben den mentalen Herausforderungen bieten die Wechseljahre Chancen zur Selbstreflexion und eröffnen das Potenzial für persönliches Wachstum. Es ist daher wichtig, das Verständnis für diese Phase zu erweitern und ihre vielfältigen Dimensionen stärker in den Fokus zu rücken.

Auf menotpause.com bieten wir mit unseren Experteninterviews aus den Bereichen Sport, Ernährung, Partnerschaft und Hormonersatz­therapie & alternative Therapien viele Denk­anstöße sich mit den Wechseljahren ausein­ander zu setzen.

Was kommt Ihnen als erstes in den Sinn, wenn Sie an die Wechseljahre der Frau denken?

Was kommt Ihnen als erstes in den Sinn, wenn Sie an die Wechseljahre der Frau denken?

Me_not_Pause Studie (2024) n = 700, Deutschland. Antworten: Hitzewallungen: 26%, Schwitzen/Schweißausbrüche: 9%, Hormone: 3%, Stimmungsschwankungen: 3%, alt: 2%, Menopause: 2%

Nur 17% sehen, dass die Gesellschaft Frauen in den Wechseljahre unterstützt.

Die Gesellschaft vernachlässigt Frauen in den Wechseljahren

Nur 17% der Befragten sehen, dass es in der Gesellschaft ein Bewusstsein für Wechseljahre gibt. Gleiches gilt für die Aussage, dass die Gesellschaft Frauen in den Wechseljahren unterstützt (17%). Auch stimmen nur 21% der Aussage zu, dass die Gesellschaft Mitgefühl für die Beschwerden der Wechseljahren zeigt. Das steht im Einklang mit der Aussage, dass für fast die Hälfte der Befragten Wechseljahre immer noch ein Tabuthema sind, über das nicht gesprochen wird (47%).

Die Ergebnisse machen deutlich: Es ist an der Zeit, dass wir als Gesellschaft das Thema Wechseljahre endlich aus der Tabuzone holen! Stellen wir uns der Herausforderung und schaf­fen ein Umfeld, in dem Frauen in den Wechsel­jahren auf Verständnis und Mitgefühl treffen.

Jede(r) von uns kann dazu beitragen, das Schweigen zu brechen und mehr Unterstützung zu ermöglichen. Me_not_pause versucht das mit Empathie, Optimismus und einer Prise Humor und Leichtigkeit. Wir laden alle dazu ein, offen über diese Phase sprechen. Nur so können nicht nur Vorurteile abbauen, sondern auch ein Bewusstsein dafür schaffen, wie bedeutend und wertvoll diese Zeit ist.

Gesellschaft und Wechseljahre

Die Gesellschaft unterstützt Frauen in den Wechseljahren

Die Gesellschaft zeigt Mitgefühl für die Beschwerden der Wechseljahre.

Wechseljahre sind ein Tabuthema, über das nicht gesprochen wird.

Es gibt kein Bewusstsein für Wechseljahre in der Gesellschaft.

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Frage: Gesellschaft und Wechseljahre: Inwieweit stimmen Sie den folgenden Aussagen zu? Me_not_Pause Studie (2024): n = 700, Deutschland

Männer schätzen die Unterstützung von Frauen in den Wechseljahren doppelt so hoch ein wie Frauen.

Fehlende gesellschaftliche Unterstützung wird von Männern deutlich weniger wahrgenommen

Die Ergebnisse offenbaren erhebliche ge­schlechtsspezifische Unterschiede in der Wahrnehmung der Wechseljahre, die tiefere gesellschaftliche Implikationen haben. Währ­end 23% der Männer glauben, dass die Gesellschaft Frauen in den Wechseljahren unterstützt, sind es bei den Frauen selbst nur 12%. Diese Diskrepanz legt nahe, dass Männer die Herausforderungen und den Unterstütz­ungsbedarf, denen Frauen in dieser Phase be­gegen, unterschätzen.

Mehr als die Hälfte der Frauen (52%) empfindet zudem einen Mangel an Mitgefühl in der Gesell­schaft, während nur ein Viertel der Männer diese Ansicht teilt (24%). Diese Differenz zeigt, dass Frauen die gesellschaftliche Reaktion auf ihre Beschwerden als unzureichend empfinden, was darauf hindeutet, dass ihre Bedürfnisse oft übersehen oder nicht ernst genommen werden.

Der deutlich höhere Anteil von Frauen (53%) im Vergleich zu Männern (40%), der die Wechseljahre als tabuisiert wahrnimmt, unter­streicht, dass Frauen stärker die gesell­schaftliche Stigmatisierung erleben. Dass nur 15% der Frauen (vs. 20% der Männer) ein Bewusstsein für Wechseljahre in der Gesellschaft sehen, zeigt, dass die Wahr­nehmung der gesellschaftlichen Aufmerksam­keit ebenfalls unterschiedlich ist.

Die Gesellschaft unterstützt Frauen in den Wechseljahren.

Frauen

Männer

Die Gesellschaft zeigt Mitgefühl für die Beschwerden der Wechseljahre.

Frauen

Männer

Wechseljahre sind ein Tabuthema, über das nicht gesprochen wird.

Frauen

Männer

Es gibt kein Bewusstsein für die Wechseljahre in der Gesellschaft.

Frauen

Männer

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Stimme überhaupt nicht zu

Frage: Gesellschaft und Wechseljahre: Inwieweit stimmen Sie den folgenden Aussagen zu? Me_not_Pause Studie (2024): Frauen n=407, Männer n=293, Deutschland

Generationen-Bias: Jüngere erkennen mangelndes Bewusstsein für die Wechseljahre deutlicher

Ein Blick auf die Altersgruppen zeigt, dass jüngere Menschen (25-40 Jahre) die man­gelnde Unterstützung von Frauen in den Wechseljahren stärker wahrnehmen (45%) als ältere Personen (38%). Auffällig ist zudem, dass fast die Hälfte der Älteren (46%) keine klare Meinung dazu hat. Dies könnte darauf hindeuten, dass die ältere Generation mög­licherweise keine Unterstützung in den Wechseljahren erwartet, während die Jüngeren Unterstützung für solche Themen eher ein­fordern würden.

Gleichzeitig empfindet die jüngere Generation die Wechseljahre häufiger als Tabuthema (52%), was darauf hindeutet, dass dieses Thema in ihrem sozialen Umfeld seltener angesprochen wird. Interessant ist, dass 24% der Jüngeren dennoch der Meinung sind, die Gesellschaft zeige Mitgefühl – ein Zeichen für ein wachsendes Bewusstsein und eine stärkere Sensibilität gegenüber diesem Lebensab­schnitt. Dies könnte auf einen kulturellen Wan­del zu mehr Offenheit und Empathie hinweisen.

Dass die ältere Generation die Wechseljahre seltener als Tabuthema (42%) sieht als die jüngere, könnte bedeuten, dass sie im Laufe der Zeit entweder mehr Akzeptanz erfahren haben oder sich aufgrund eigener Erfahrungen intensiver mit dem Thema auseinandersetzen mussten. Dass dennoch viele von ihnen das Gefühl haben, die Gesellschaft zeige wenig Mitgefühl, könnte auf Enttäuschung über den mangelnden Rückhalt und eine weniger empathische Behandlung ihrer Situation hindeuten.

Die Gesellschaft unterstützt Frauen in den Wechseljahren.

Jüngere

Ältere

Die Gesellschaft zeigt Mitgefühl für die Beschwerden der Wechseljahre.

Jüngere

Ältere

Wechseljahre sind ein Tabuthema, über das nicht gesprochen wird.

Jüngere

Ältere

Es gibt kein Bewusstsein für die Wechseljahre in der Gesellschaft.

Jüngere

Ältere

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Frage: Gesellschaft und Wechseljahre: Inwieweit stimmen Sie den folgenden Aussagen zu? Me_not_Pause Studie (2024): Jüngere 25-44 Jahre, n=366; Ältere 45-60 Jahre, n=334, Deutschland

Jeder Zweite verbindet auch positive Aspekte mit den Wechseljahren.

Die Wechseljahre werden mit Verlust und Altwerden, aber auch mit positiven Aspekte verbunden

Die Wechseljahre sind ein Lebensabschnitt, der überwiegend negativ wahrgenommen wird. Für 77% der Befragten sind die Wechseljahre das Ende der Fruchtbarkeit und für 42% sym­bolisieren sie den Beginn des Altwerdens der Frau. Jeder Siebte (15%) assoziiert die Wechseljahre mit einem Verlust der Weiblich­keit und jeder Achte (12%) betrachtet sie sogar als eine Art Krankheit.

Beruhigend zu sehen ist, dass 88% die Wechseljahre als eine natürliche Phase im Leben einer Frau ansehen und 84% zustimmen, dass die Wechseljahre einfach zum Leben einer Frau dazugehören. Über die Hälfte, nämlich 53%, sind immerhin der Meinung, dass die Wechseljahre auch positive Aspekte mit sich bringen können. Jeder Vierte (24%) sieht die Wechseljahre sogar als befreiend an.

Es ist wichtig, diese positiven Aspekte weiter zu fördern und auszubauen. Wir werden mit Me_not_pause unseren Beitrag leisten und die positiven Aspekte mit Empathie und Motivation in den Vordergrund stellen.

Wahrnehmnung von Wechseljahren

Die WJ sind der Verlust der Weiblichkeit.

Die WJ sind das Ende der Fruchtbarkeit.

Die WJ sind befreiend.

Die WJ sind der Beginn des "Altwerdens" der Frau.

Die WJ sind eine natürliche Phase im Leben der Frau.

Die WJ sind wie eine Krankheit.

WJ gehören zum Leben einer Frau einfach dazu.

Die WJ bringen (auch) positive Aspekte mit sich.

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Frage: Gesellschaft und Wechseljahre: Inwieweit stimmen Sie den folgenden Aussagen zu? Me_not_Pause Studie (2024): Jüngere 25-44 Jahre, n=366; Ältere 45-60 Jahre, n=334, Deutschland

Jeder Sechste der Jüngeren sieht die Wechseljahre als Verlust der Weiblichkeit.

Den Verlust der Weiblichkeit sehen die Jüngeren deutlich stärker als die Älteren

Es zeigen sich deutliche Unterschiede zwischen den Altersgruppen in der Wahrnehmung der Wechseljahre als den Verlust der Weiblichkeit. So empfinden 18% der Jüngeren die Wechsel­jahre als solchen Verlust, während dem nur 10% der Älteren zustimmen. Über alle Alters­gruppen hinweg herrscht jedoch weitgehend Einigkeit darüber, dass die Wechseljahre ein natürlicher Teil des Lebens sind – wobei die ältere Generation dieser Aussage etwas häufiger zustimmt.

Besonders für die jüngere Generation ist es sinnvoll, das Thema Wechseljahre positiv zu gestalten und motivierend und inspirierend darüber zu berichten. Auf diese Weise können wir vermeiden, dass das Thema negativ wahr­genommen oder Ängste davor entwickelt werden. Gleichzeitig kann dies auch den Druck von Frauen nehmen, die sich gerade in den Wechseljahren befinden.

Me_not_pause sieht mehrere Lösungsansätze, um das Thema Wechseljahre positiv und verständlich zu vermitteln. Wir fördern genera­tionsübergreifenden Austausch, um unter­schiedliche Erfahrungen und Perspektiven zu teilen. Unsere Inhalte sind leicht verständlich aufbereitet, gut veranschaulicht und top aktuell. Wir lassen Experten genauso wie Betroffene ihre persönlichen Geschichten aus verschie­denen Perspektiven erzählen, um ein um­fassendes Verständnis zu ermöglichen und Vorurteile abzubauen.

Die Wechseljahre sind der Verlust der Weiblichkeit.

Jüngere

Ältere

Die Wechseljahre gehören zum Leben einer Frau einfach dazu.

Jüngere

Ältere

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Weder noch
Stimme nicht zu
Stimme überhaupt nicht zu

Frage: Gesellschaft und Wechseljahre: Inwieweit stimmen Sie den folgenden Aussagen zu? Me_not_Pause Studie (2024): Jüngere 25-44 Jahre, n=366; Ältere 45-60 Jahre, n=334, Deutschland

Weniger als 1/3 weiß über Wechseljahre Bescheid, obwohl 2/3 der Frauen Beschwerden haben.

Das Wissen über Wechseljahre ist gering, sogar bei direkt Betroffenen

Nur 30% der Befragten schätzen ihr Wissen über die Symptome und Auswirkungen der Wechseljahre als gut oder sehr gut ein; 29% geben an, wenig zu wissen. Die Umfrage zeigt zudem deutliche Unterschiede zwischen den Geschlechtern. Während 45% der Männer angaben, wenig über Wechseljahre zu wissen, stimmten dem nur 17% der Frauen zu. Auch wenn Männer nicht direkt betroffen sind, ist es wichtig, dass sie zumindest über ein gewisses Basiswissen verfügen, um zu verstehen, was bei Frauen passiert.

Zwar steigt das Wissen mit zunehmendem Alter, aber dennoch schätzt nur die Hälfte der Frauen (54%) zwischen 45-60 ihr Wissen über die Wechseljahre als gut ein. Das ist insofern bemerkenswert, da sich diese Frauen statist­isch mitten in den Wechseljahren befinden. Gerade vor dem Hintergrund, dass 2/3 der Frauen Wechseljahrsbeschwerden haben*, würde man erwarten, dass Frauen in dieser Lebensphase besser informiert wären.

Die Zahlen deuten auf einen dringenden Bedarf an besserer Aufklärung und Informationen hin, selbst bei der direkt betroffenen Altersgruppe. Me_not_pause setzt daher ganz bewusst bei Frauen (und Männern) ab 40 an, um möglichst früh Wissen und Bewusstsein aufzubauen.

Wissen über Wechseljahre und ihre Auswirkungen

Alle Befragten

Frauen

Männer

Jüngere

Ältere

Frauen (45-60)

Sehr gut
Gut
Mittelmäßig
Gering
Sehr gering

Frage: Gesellschaft und Wechseljahre: Inwieweit stimmen Sie den folgenden Aussagen zu? Me_not_Pause Studie (2024): alle Befragten n=700, Frauen n=407, Männer n=293, Jüngere (25-44 Jahre) n=366; Ältere (45-60 Jahre) n=334, Frauen (45-60 Jahre) n=183, Deutschland

Jeder vierte Mann konnte kein einziges Symptom der Wechseljahre nennen.

Die Vielfalt der Wechseljahrs­beschwerden ist unbekannt - die Mehrheit kennt nur Hitzewallungen

Die offene Frage nach möglichen Wechsel­jahrsbeschwerden wird sehr eindimensional beantwortet. Die Antworten beschränken sich überwiegend auf die prominenten Symptome wie “Hitzewallungen” (40%) und “Schweißaus­brüche” (14%). Darauf folgen psychische Beschwerden, wie Stimmungsschwankungen (9%), Depressionen (6%) und Kopfschmerzen (2%). 14% der Befragten bzw. 26% der befragten Männer können gar keine Antwort geben.

Diese Ergebnisse verdeutlichen nochmal die Oberflächlichkeit mit denen Wechseljahre betrachtet werden, da es weit mehr als 30 Symptome gibt, die den Wechseljahren zuge­ordnet werden können*. Insbesondere Frauen, die sich gerade in den Wechseljahren befinden oder kurz davor stehen sollten ein tieferes Verständnis dafür haben.

Wir bei Me_not_pause entwickeln Formate, die es Männern ermöglichen, die Veränderungen im weiblichen Umfeld besser zu verstehen. Das Thema sollte als gesamtgesellschaftliches Anliegen betrachtet werden, nicht nur als „Frauenthema“. Besonders wichtig ist es, dass Männer als Partner, Arbeitgeber, Politiker, Söhne, Brüder, Freunde oder Ärzte informiert und sensibilisiert werden. Eine umfassende Aufklärung trägt dazu bei, Verständnis und Unterstützung zu fördern und das Thema in einem breiteren Kontext zu verankern.

Von welchen Wechseljahrsbeschwerden haben Sie schon mal gehört?

Was kommt Ihnen als erstes in den Sinn, wenn Sie an die Wechseljahre der Frau denken?

Me_not_Pause: Studie 2024, n = 700, Deutschland, Antworten: Hitzewallungen: 40%, Schwitzen: 14%, Stimmungsschwankungen: 8%, Depressionen: 9%, Gewichtszunahme: 3%, Kopfschmerzen: 2%, keine Antwort: 14% (alle), 26% (Männer).

3/4 der Befragten sieht die Beeinträchtigungen, aber nur jeder Siebte sieht gesellschaftliche Unterstützung.

Das gesellschaftliche Bewusstsein für Beschwerden in den Wechseljahren bleibt häufig ohne Handlung

Auf die Frage, wie stark die Wechseljahre die Gesundheit beeinflussen können, geben 81% der Frauen an, sich darüber bewusst zu sein, dass diese Phase mit körperlichen Be­schwerden verbunden sein kann. Im Vergleich dazu sind sich nur 69% der Männer dessen bewusst. Auch erkennen 80% der Frauen, dass die Wechseljahre das mentale Wohlbefinden beeinträchtigen können, während immerhin 74% der Männer diese Auswirkungen ebenfalls wahrnehmen. Diese Zahlen verdeutlichen ein allgemein diffuses Bewusstsein für potenzielle Leiden. Frauen, als direkt Betroffene, haben ein größeres Bewusstsein für die Auswirkungen der Wechseljahre.

Bemerkenswert ist, dass über 3/4 der Befrag­ten erkennen, dass die Wechseljahre sowohl das körperliche als auch das mentale Wohlbe­finden der Frauen beeinflussen. Dennoch zeigt die Gesellschaft kaum Mitgefühl dafür (17%) bzw. unterstützt Frauen in dieser Zeit (siehe Seite 4).

Obwohl anerkannt wird, dass die Wechseljahre eine Herausforderung darstellen, wird kaum gehandelt. Es ist dringend erforderlich, Lösun­gen zu entwickeln, um diese Diskrepanz zu schließen. Neben dem Fokus auf Wissens­vermittlung ist die Entwicklung von Unterstütz­ungsmaßnahmen von großer Bedeutung – sowohl im Großen als auch im Kleinen.

Die Last der Wechseljahre kann zwar nicht von den betroffenen Frauen genommen werden, aber sie können unterstützt werden. Dabei können auch schon kleine Gesten, wie sie sich z.B. bei der Rücksichtsnahme auf Schwangere etabliert haben, dazu beitragen, das Ver­ständnis und die Unterstützung in der Gesellschaft zu stärken.

Können die Wechseljahre das körperliche Wohlbefinden der Frauen beeinflussen?

Frauen

Männer

Können die Wechseljahre das mentale Wohlbefinden der Frauen beeinflussen?

Frauen

Männer

Sehr stark
Stark
Mittel
Kaum
Gar nicht

Frage: Gesellschaft und Wechseljahre: Inwieweit stimmen Sie den folgenden Aussagen zu? Me_not_Pause Studie (2024): Frauen n=407, Männer n=293, Deutschland

Weniger als die Hälfte der Frauen im Alter von 45-60 Jahren kann Östrogen als Sexual-hormon nennen.

Das Unwissen über den Verlauf der Wechsel­jahre kann Fehl­interpretationen der Beschwerden erklären

Die exemplarische Frage nach dem Alter, ab dem erste Beschwerden auftreten können, zeigt, dass 27% der befragten Frauen tenden­ziell zu spät mit ersten Symptomen rechnen. Der Zeitpunkt der ersten Symptome kann von Frau zu Frau variieren, aber erste Beschwerden können schon in der Prämenopause ab Anfang 40 auftreten. Spätestens in der Perimenopause (ab Mitte 40) häufen sich Symptome, wie Gereiztheit, depressive Verstimmungen, Er­schöpfung und Gewichtszunahme - sie werden jedoch häufig nicht mit den Wechseljahren in Verbindung gebracht.

Auch die tiefergreifende Frage nach den weiblichen Sexualhormonen verdeutlicht, dass hier noch Aufklärungsbedarf besteht. Selbst in der Gruppe der direkt Betroffenen konnten nur 48% der Befragten „Östrogen“ und 10% ”Pro­gesteron” als zweites wichtiges Hormon nen­nen (offene Frage).

Es zeigt, dass viele Frauen in dieser Lebens­phase nicht ausreichend informiert sind, um ihre Symptome und Veränderungen richtig zu verstehen und darauf reagieren zu können.

Um Symptome richtig zu deuten und zu behandeln, ist es entscheidend, den eigenen Körper und Hormonveränderungen zu ver­stehen. So lassen sich gezielte Gespräche mit Ärzt:innen führen und Optionen wie Hormontherapie fundiert zu bewerten. Da Ärzt:innen aus Kapazitäts- und Zeitgründen oft nicht alle Therapieansätze aufzeigen können und die Wechseljahre mehr als ein gynäkologisches Thema sind, bleiben alternative Ansätze wie Lebensstiländerungen, Heilpflanzen oder Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) oft unberücksichtigt. Auch unterstützende Angebote wie Wechseljahre­Berater:innen oder Hormoncoach:innen sind wenig bekannt.

Auf menotpause.com bieten wie einen Überblick über diese verschiedenen Ansätze durch Experteninterview, Tests und Buchvor­stellungen sowie unserer Me_not_pause Academy.

Mit welchem Alter können bei Frauen erste Wechseljahrbeschwerden auftreten?

Frauen

Männer

35-39 Jahre
40-44 Jahre
45-49 Jahre
50-54 Jahre
55-60 Jahre
Weiß nicht

Frage: Gesellschaft und Wechseljahre: Inwieweit stimmen Sie den folgenden Aussagen zu? Me_not_Pause Studie (2024): Frauen n=407, Männer n=293, Deutschland

Insbesondere die gefährlichen, langfristigen Risiken sind nicht bekannt

Hitzewallungen und Schweißausbrüche wer­den klar den Wechseljahren zugeordnet. Auch Schlafstörungen und Gewichtszunahme sowie Stimmungsschwankungen und depressive Ver­stimmungen. Herzstolpern dagegen, ein recht häufiges Symptom, ist mit 21% auch wenig bekannt, was das Risiko aufzeigt, dass es gegebenenfalls zu Fehldiagnosen kommen kann.

Noch gravierender ist die Wissenslücke über die langfristigen Risiken des Hormonrück­gangs. Nur 32% der Frauen verbinden ein erhöhtes Risiko für Osteoporose, 22% für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und lediglich 10% für Alzheimer mit den Wechseljahren. Bspw. sterben 10-20% der Frauen über 70 an den Folgen eines Knochenbruchs (durch Osteo­porose), 50% bleiben pflegebedürftig*. Das Wissen um die Risiken ist daher entscheidend, um präventive Maßnahmen zu ergreifen.

Welche Beschwerden oder Risiken können durch die Wechseljahrbeschwerden entstehen?

Hitzewallungen und Schweißausbrüche

Gewichtszunahme

Veränderungen der Haut und Schleimhäute

Herzstolpern

Hitzewallungen und Schweißausbrüche

Schlafstörungen

Konzentrationsprobleme und Gedächtnissschwäche

Erhöhtes Risiko für Osteoporose

Erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Erhöhtes Risiko für Alzheimer

Körperliche Beschwerden
Mentale Beschwerden
Langsfristige Risiken

Frage: Gesellschaft und Wechseljahre: Inwieweit stimmen Sie den folgenden Aussagen zu? Me_not_Pause Studie (2024): Frauen n=407, Männer n=293, Deutschland

Mehr Wissen über Wechseljahre und Hormone stärkt Gesundheit und Wohlbefinden von Frauen

Die Studie zeigt, dass das Wissen über die Wechseljahre in Deutschland begrenzt ist, sowohl bei Frauen als auch bei Männern. Trotz der Tatsache, dass rund 9 Millionen Frauen potenziell in dieser Phase sind, bleiben die Wechseljahre ein Tabuthema, das selten thematisiert wird. Die Befragung von 700 Frauen und Männern verdeutlicht, dass Wechseljahre oft eindimensional und überwieg­end negativ gesehen werden, wobei sie häufig auf Symptome wie Hitzewallungen und Schweiß­ausbrüche reduziert werden. Nur wenige sehen, dass es ein gesellschaftliches Bewusstsein für die Wechseljahre gibt, und ebenso wenige sehen, dass Frauen in dieser Zeit unterstützt werden. Außerdem gibt es gravierende Wissenslücken über die langfristigen gesundheitlichen Risiken des Hormonrückgangs, wie Osteoporose oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Noch gravierender ist die Wissenslücke über die langfristigen Risiken des Hormonrück­gangs. Nur 32% der Frauen verbinden ein erhöhtes Risiko für Osteoporose, 22% für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und lediglich 10% für Alzheimer mit den Wechseljahren. Bspw. sterben 10-20% der Frauen über 70 an den Folgen eines Knochenbruchs (durch Osteo­porose), 50% bleiben pflegebedürftig*. Das Wissen um die Risiken ist daher entscheidend, um präventive Maßnahmen zu ergreifen.

Wir sehen folgende Implikationen:

  • Bessere Aufklärung: Ein dringender Bedarf besteht darin, das Wissen über die Wechseljahre zu verbessern, nicht nur bei Frauen, sondern auch bei Männern. Dies machen wir auf menotpause.com und auf @me_not_pause_ mit Wissenskampagnen und unserer Academy.
  • Enttabuisierung und gesellschaftliche Sensibilisierung: Wechseljahre sollten offener und breiter diskutiert werden, um sie als natürlichen Teil des Lebens zu normalisieren. Wir fördern den offenen Diskurs und Austausch und wollen so das Stigma reduzieren und das Mitgefühl in der Gesellschaft fördern.
  • Mehr Unterstützung und Prävention: Um langfristige gesundheitliche Risiken wie Osteoporose oder Herzkrankheiten zu minimieren, müssen präventive Maß­nahmen verstärkt in den Vordergrund gestellt werden. Wir stellen die medizi­nische Aufklärung in den Vordergrund und zeigen die Möglichkeiten frühzeitiger Gesundheitsmaßnahmen auf.
  • Förderung generationsüber­greifender und geschlechterüber­greifender Gespräche: Männer sollten mehr in den Diskurs einbezogen werden, da ihre Unterstützung als Partner, Arbeitgeber und in anderen sozialen Rollen entscheidend ist.
  • Zugang zu umfassenden Therapien: Es sollten mehr Informationen über alternative Behandlungsansätze, wie Ernährungsan­passungen oder traditionelle Heilmethoden, bereitgestellt werden, um ein ganzheitliches Verständnis der Therapiemöglichkeiten zu schaffen. Me_not_Pause ermöglicht den Zugang zu Berater:innen, Coach:innen und Spezialisten:innen.

Hauptaussagen

  • Kein Wissen: 12% fällt nichts zum Begriff Wechseljahre ein (offene Frage).
  • Kein Bewusstsein: Nur 17% sehen, dass die Gesellschaft Bewusstsein für die Wechseljahre hat.
  • Fehlende Unterstützung: Nur 17% finden, dass die Gesellschaft Frauen in den Wechseljahre unterstützt.
  • Mangelndes Mitgefühl: Nur 21% sehen, dass die Gesellschaft Mitgefühl für die Beschwerden der Wechseljahren zeigt.
  • Fast die Hälfte der Befragten (47%) sehen Wechseljahre immer noch als ein Tabuthema sind, über das nicht gesprochen wird.
  • Männer schätzen die Unterstützung von Frauen in den Wechseljahren doppelt so hoch ein wie Frauen selbst.
  • Jeder vierte Mann konnte kein einziges Symptom der Wechseljahre nennen (offene Frage).
  • Jede(r) Zweite (53%) verbindet auch positive Aspekte mit den Wechseljahren
  • 4 von 10 (42%) sehen die Wechsel-jahre als den Beginn des Altwerdens der Frau.
  • Jeder Siebte (15%) assoziiert die Wechseljahre mit einem Verlust der Weiblichkeit und jeder Achte (12%) betrachtet sie sogar als eine Art Krankheit.
  • 18% der jüngeren Generation sieht die Wechseljahre als Verlust der Weiblichkeit.
  • Weniger als die Hälfte (48%) der Frauen im Alter von 45-60 Jahren kann Östrogen als Sexualhormon nennen, nur 10% Progesteron (offene Frage)
  • 3/4 der Befragten sieht die potenziellen Beeinträchtigungen, nur jeder Siebte sieht gesell-schaftliche Unterstützung

Studiendesign

Die Studie wurde im August 2024 mit einem führenden deutschen Marktforschungsinstitut durchgeführt. 700 Studienteilnehmer wurden online befragt. Dabei wurden 58% weibliche und 42% männliche Teilnehmer befragt im Alter von 25-60 Jahren in Deutschland.

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Über Me_not_pause

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